Hamburg blüht auf

Uhu

Hamburg blüht auf - Dank dir und mit dieser Wildblumenmischung

Bald sind sie wieder da: Ab 14. Mai 2024 liegen in den Bücherhallen die beliebten »Hamburg blüht auf«-Saatguttüten aus, die sich alle Hamburger*innen kostenfrei mitnehmen können, um sie bei sich zuhause an einem sonnigen oder halbschattigen Standort im Garten, auf dem Balkon oder im Topf auf der Fensterbank auszusäen. Die Mischung aus zertifiziertem, regionalen Saatgut enthält Samen von 14 Wildblumenarten, die farbenfroh blühen und wichtige Nahrungsquellen für Insekten sind.

Es handelt sich dabei um samenfestes Saatgut und nicht um F1-Hybride. Das bedeutet, dass die nachgezogenen Pflanzen die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanzen aufweisen. Wenn Du die Samen im Herbst absammelst, trocknest und dunkel lagerst, kannst du diese im Folgejahr wieder aussäen, mit deinen Nachbar*innen teilen oder in einer Saatgutbibliothek tauschen. Bitte säe nur auf deinem eigenen Grundstück, um das tatsächliche Vorkommen in der Natur nicht zu verfälschen!

Es handelt sich um eine gemeinschaftliche Aktion der Bücherhallen Hamburg, der Sparda-Bank Hamburg eG und der Loki Schmidt Stiftung. Namensgeberin ist die Aktion »Celle blüht auf«. Mit insgesamt 25.000 Saatguttüten möchten wir zumindest ein kleines Zeichen für mehr Artenvielfalt setzen.

 

Veranstaltungen in den Bücherhallen

Ein buntes Programm rund um Stadtnatur, Tiere und Pflanzen erwartete euch von Mitte Mai bis Mitte Juni 2024 in den Bücherhallen Hamburg: Ausstellungen, Filmvorführungen, Workshops, Bilderbuchkino, Familiensamstage, Tauschbörsen, Bastelaktionen und vieles mehr gab es zu erleben.

Unser herzliches Dankeschön geht an alle Verantwortlichen bei den Bücherhallen Hamburg und alle Veranstalter*innen, die die Veranstaltungsreihe ermöglichen!


Saatgutmischung "Hamburg blüht auf 2024"

Die Wildblumenmischung aus regionalem, zertifizierten Saatgut enthält in diesem Jahr 14 verschiedene Arten, die sich an sonnigen und halbschattigen Standorten besonders wohlfühlen und Insekten ein reichhaltiges Buffet bieten. Die Mischung könnt ihr bis zum Herbst aussäen (trockene Sommermonate bitte vermeiden). Die Samen bitte nur leicht mit Erde bedecken und regelmäßig gießen.

Im Herbst könnt ihr die Samen sammeln, trocknen, in beschriftete Tüten füllen und in die Saatgutbibliotheken bringen oder mit euren Nachbar*innen tauschen.

Kornblume / Centaurea cyanus

  • einjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 80 cm
  • 25 % Anteil

Die blau-blühende Sommerblume, die zur Gattung der Flockenblumen gehört, wuchs früher üppig inmitten von Getreidefeldern. Diesem Umstand verdankt sie ihren Trivialnamen "Kornblume". Da sie allerdings oftmals als Unkraut bekämpft wurde, gingen die Bestände stark zurück. Heute kann man sie wieder häufiger an den Rändern biologisch bewirtschafteter Felder finden. Die Kornblume liebt sonnige, nährstoffarme, durchlässige Böden. Ihr Nektar dient Schmetterlingen, Hummeln und Bienen als Nahrung.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Weiße Lichtnelke / Silene latifolia subsp. alba

  • einjährig
  • Blüte Juni - September
  • Höhe 30 bis 120 cm
  • 20 % Anteil

Die Weiße Lichtnelke wächst an Weg- und Ackerrändern sowie an Böschungen. Die Pflanze gehört zur Familie der Nelkengewächse und entfaltet erst am späten Nachmittag ihre Blüten, daher wird sie mancherorts auch Nachtnelke genannt. Der ausströmende Duft lockt Nachtfalter an. Ab August reifen in den Kapselfrüchten Samen heran, die durch den Wind oder Tiere verbreitet werden.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Wiesen-Margerite / Leucanthemum vulgare agg.

  • mehrjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 70 cm
  • 13 % Anteil

Die Wiesen-Margerite ist ein wahrer Magnet für Bienen und Schmetterlinge, auch Raupen finden an ihr Nahrung. Die pflegeleichte und robuste Pflanze gedeiht am besten auf stickstoffarmen, sonnigen bis halbschattigen, frischen bis halbtrockenen Wiesen. Blätter, Blüten und Wurzeln sind essbar und finden auch in der Naturheilkunde Anwendung. Die Pflanze ist nicht giftig, jedoch kann es bei Berührung zu Kontaktallergien kommen.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Wilde Malve / Malva sylvestris

  • zweijährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 120 cm
  • 12 % Anteil

Die Wilde Malve bevorzugt lockeren, nährstoffreichen Boden und gedeiht am besten an einem sonnigen Standort. Die rosa- bis lilafarbenen Blüten werden vor allem von Hummeln angeflogen, sie sind aber auch bei Schwebfliegen und Bienen beliebt. Aus den getrockneten Blüten und Blättern kann man einen Tee zubereiten, der gegen Husten und Schleimhautentzündungen helfen soll.

Foto: Christine Stecker

Moschusmalve / Malva moschata

  • mehrjährig
  • Blüte: Juni bis Oktober
  • Höhe: bis 60 cm
  • 8 % Anteil

Zartrosafarbene Blüten zeichnen die Moschusmalve aus. Und wie es der Name schon vermuten lässt: von den Blütenkelchen geht ein leichter Moschusduft aus, der zahlreiche Insekten anlockt. Ähnlich wie die Wilde Malve wird auch der Moschusmalve eine entzüdungshemmende und schleimlösende Wirkung nachgesagt, weswegen sie als Heilpflanze Verwendung findet.

Foto: Amira Elatawna

Wilde Möhre / Daucus carota

  • zweijährig
  • Blüte: Juni bis Oktober
  • Höhe bis 120 cm
  • 5 % Anteil

Die Wilde Möhre gehört zur Familie der Doldenblütler, ist ein Elternteil der Kulturmöhre und ein Tiefwurzler. Ihre weißliche Wurzel ist essbar und kann im zweiten Jahr geerntet werden. Im ersten Jahr bildet sich zunächst nur eine Rosette aus, erst im zweiten Jahr blüht die Wilde Möhre. Die Dolden stehen dicht beisammen, in ihrer Mitte ist ein dunkler Fleck zu erkennen. Die weißen, bis zu acht Zentimeter breiten Blütenstände bieten den ganzen Sommer über vielen Insekten Nahrung.

Foto: Amira Elatawna

Bunter Hohlzahn / Galeopsis speciosa

  • einjährig
  • Blüte Juni - Oktober
  • Höhe bis 100 cm
  • 3 % Anteil

Den Bunten Hohlzahn findet man auf Äckern, Wegen und Lichtungen sowie an Ufern, auf Lehm-, Sand- und Niedermoorböden. Er gehört zu den Lippenblütengewächsen, die zweilippigen zarten Blüten sind gelb gefärbt, der Mittellappen der Unterlippe leuchtet violett. Die Samen bilden sich in Klausenfrüchten aus und werden meist durch den Wind verstreut.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Saat-Wucherblume / Glebionis segetum

  • einjährig
  • Blüte Mai-Oktober
  • Höhe bis 80 cm
  • 3 % Anteil

Einst als „gefürchtetstes Ackerunkraut in Norddeutschland“ bezeichnet für deren Nichtbeseitigung teils sogar Geldstrafen verhängt wurden, gilt die Saat-Wucherblume nun regional als stark gefährdet. Der Korbblütler besitzt einen blaugrünen, verzweigten und reich beblätterten Stiel. Der Blütenkorb mit den strahlen gelb gefärbten Zungenblüten hat einen Durchmesser von 2 bis 5 cm.

Foto: pixabay, sternbea

Spitzwegerich / Plantago lanceolata

  • mehrjährig
  • Blüte: Mai bis September
  • Höhe: 5 bis 50 cm
  • 3 % Anteil

Auf Wiesen, an Wegrändern oder Schuttplätzen kann man die charakteristische Rosette des Spitzwegerich, in welcher die schmalen, lanzettlichen, spitz zulaufenden Blätter aufrecht stehen, noch oft sehen. Ab Mai bildet sich ein Blütenstiel heraus, der etwa doppelt so lang ist wie die Blätter. An dessen Ende zeigt sich eine wunderschöner, ähriger, walzenförmiger Blütenstand, der bis zu 5 cm hoch werden kann. Die Staubblätter mit weißen Staubfäden ragen weit über die Blüte hinaus. Spitzwegerich wird in der Naturheilkunde als Mittel gegen Husten eingesetzt, außerdem soll der Pflanzensaft den Juckreiz nach Insektenstichen lindern.

Foto: Amira Elatawna

Gewöhnliche Schafgarbe / Achillea millefolium

  • mehrjährig
  • Blüte: Juni - Oktober
  • Höhe bis 100 cm
  • 2 % Anteil

Die Gemeine Schafgarbe gehört zu den Pionierpflanzen und ist auf Wiesen und Weiden sowie an Acker- und Wegrändern zu finden. Der Gattungsname Achillea geht auf Achilles zurück, der im trojanischen Krieg die Schafgarbe zur Wundheilung verwendet haben soll. Auch heute wird sie als Gewürz- und Arzneipflanze verwendet. Die Blütezeit kann bis zum Frost reichen, die Schafgarbe ist daher eine wichtige Nektarpflanze für Insekten und Schmetterlinge.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Klatschmohn / Papaver rhoeas

  • einjährig
  • Blüte Mai - Juli
  • Höhe 30 bis 90 cm
  • 2 % Anteil

Der Klatschmohn ist ein typischer Getreidebegleiter und wurde 2017 zur Blume des Jahres gekürt um auf die Gefährdung und den Verlust von Ackerwildpflanzen aufmerksam zu machen. Die roten Blüten enthalten keinen Nektar, sind dafür aber mit etwa 2,5 Mio. Pollenkörnern pro Blüte nach der Pfingstrose der zweitgrößte Pollenproduzent. Der Stängel des Klatschmohns ist lang borstig behaart. Die Blütenknospe hängt zunächst nach unten, die Blüte richtet sich jedoch auf und auch die Mohnkapsel, die verkehrt eiförmig geformt ist, ist nach oben gerichtet.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Hasenklee / Trifolium arvense

  • einjährig
  • Blüte: Mai bis Juli
  • Höhe: 10 bis 30 cm
  • 2 % Anteil

Ab Mai zeigen sich die rosafarbenen Blüten, die nur ca. 1 cm breit und bis 2 cm hoch sind und meist von Hummeln und Bienen bestäubt werden. Die krautige Pflanze verfügt über eine Pfahlwurzel und zeichnet sich durch dreiteilig gefingerte Blattspreiten aus. Der Name könnte darauf hindeuten, dass der Hasenklee früher nicht als Futter für große Nutztiere Verwendung fand, sondern nur von Hasen gefressen werden.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Saat-Mohn / Papaver dubium

  • einjährig
  • Blüte: Mai bis Juni
  • Höhe: 30 bis 60 cm
  • 1 % Anteil

Wenn der Saat-Mohn auf Äckern und an Wegrändern erblüht, kann man seine orange-roten Blüten kaum von denen des Klatschmohns unterscheiden. Doch sind die Kronblätter abgefallen, zeigt sich die Kapselfrucht, die - anders als beim Klatsch-Mohn - eine Keulenform aufweist und zum Stängel hin schmaler wird. An der Kapselfrucht lassen sich bis zu neun Narbenstrahlen erkennen, beim Klatschmohn sind es mit bis zu 14 deutlich mehr.

Foto: Axel Jahn

Kleiner Klee / Trifolium dubium

  • einjährig
  • Blüte: Mai bis Oktober
  • Höhe: 20 bis 40 cm
  • 1 % Anteil

Ab Mai zeigt der Kleine Klee, der auch Faden-Klee oder Zweifelhafter Klee genannt wird, seine halbkugel- bis kugelförmigen, traubigen Blütenstände, die gern von Hummeln besucht werden. Die Blüten haben einen Durchmesser von ca. 7 mm, bis zu 20 Einzelblüten stehen hier zusammen. Die Pflanze gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler.

Foto: Robert Flogaus-Faust via wikimedia commons

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Diese Bücherhallen sind Saatgutbibliotheken

Den Austausch von Saatgut gibt es wohl so lange wie der Mensch Ackerbau betreibt, die Weitergabe über den Gartenzaun oder von Hof zu Hof war schon immer selbstverständlich. Die Idee der Saatgutbibliothek stammt aus den USA. Die Zunahme an gentechnisch verändertem Saatgut brachte dortige Umweltinstitutionen dazu mit „Seedlibraries“ die Sortenvielfalt zu erhalten. In Frankreich entstanden die ersten „Grainothèques“ 2013 und auch in Deutschland sind Saatgutbibliotheken im Kommen.

Nachhaltigkeit, Vielfalt und Artenschutz sind auch für die Bibliotheken in Hamburg ein wichtiges Thema. Folgende Bücherhallen bieten interessierten Hobbygärtner die Möglichkeit Saatgut zu tauschen bzw. zu leihen:

  • Alstertal, Altona, Barmbek, Bergedorf, Billstedt, Eidelstedt, Eimsbüttel, Hamburger Bücherbusse, Harburg, Horn, Jenfelder Au, Kirchdorf, Lokstedt, Mümmelmannsberg, Neugraben, Niendorf, Schnelsen, Steilshoop, Volksdorf, Wandsbek, Wilhelmsburg.

Weitere Informationen unter: www.buecherhallen.de/saatgutbibliothek

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