Hamburg blüht auf 2023

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Hamburg blüht auf - Dank dir und mit dieser Wildblumenmischung

Artenvielfalt bewahren: Mit dieser insektenfreundlichen Wildblumenmischung verwandelst du deinen Garten oder Balkon in ein summendes Blumenmeer. Die Mischung aus zertifiziertem, regionalen Saatgut enthält neun Pflanzen, die sich an sonnigen und halbschattigen Standorten wohlfühlen und Insekten ein reichhaltiges Buffet bieten.  Es handelt sich dabei um samenfestes Saatgut und nicht um F1-Hybride. Das bedeutet, dass die nachgezogenen Pflanzen die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanzen aufweisen.

Wenn Du die Samen im Herbst absammelst, trocknest und dunkel lagerst, kannst du diese im Folgejahr wieder aussäen, mit deinen Nachbarn teilen oder in einer Saatgutbibliothek tauschen. Bitte säe nur auf deinem eigenen Grundstück, um das tatsächliche Vorkommen in der Natur nicht zu verfälschen!

Es handelt sich um eine gemeinschaftliche Aktion der Bücherhallen Hamburg, der Sparda-Bank Hamburg eG und der Loki Schmidt Stiftung. Namensgeberin ist die Aktion "Celle blüht auf". Mit insgesamt 27.500 Saatguttüten möchten wir zumindest ein kleines Zeichen für mehr Artenvielfalt setzen.

 

Veranstaltungen in den Bücherhallen

Mehr als 50 Veranstaltungen fanden von Mitte Mai bis Mitte Juni in den Bücherhallen statt. Naturspaziergänge, Ausstellungen, Filmvorführungen, Workshops, Bilderbuchkino, Familiensamstage, Tauschbörsen, Bastelaktionen: Für Interessierte aller Altersklassen wurde ein buntes, abwechslungsreiches Programm geboten.


Saatgutmischung "Hamburg blüht auf 2023"

Die Wildblumenmischung aus regionalem, zertifizierten Saatgut enthält in diesem Jahr neun verschiedene Arten, die sich an sonnigen und halbschattigen Standorten besonders wohlfühlen und Insekten ein reichhaltiges Buffet bieten. Die Mischung könnt ihr bis zum Herbst aussäen (trockene Sommermonate bitte vermeiden). Die Samen bitte nur leicht mit Erde bedecken und regelmäßig gießen.

Im Herbst könnt ihr die Samen sammeln, trocknen, in beschriftete Tüten füllen und in die Saatgutbibliotheken bringen oder mit euren Nachbar*innen tauschen.

Weiße Lichtnelke / Silene latifolia subsp. alba

  • einjährig
  • Blüte Juni - September
  • Höhe 30 bis 120 cm
  • 23 % Anteil

Die Weiße Lichtnelke wächst an Weg- und Ackerrändern sowie an Böschungen. Die Pflanze entfaltet erst am späten Nachmittag ihre Blüten, daher trägt sie auch den Beinamen Nachtnelke. Der ausströmende Duft lockt Nachtfalter an.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Wiesen-Margerite / Leucanthemum vulgare agg.

  • mehrjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 70 cm
  • 20,5 % Anteil

Die Wiesen-Margerite ist ein wahrer Magnet für Bienen und Schmetterlinge, auch Raupen finden an ihr Nahrung. Die pflegeleichte und robuste Pflanze gedeiht am besten auf stickstoffarmen, sonnigen bis halbschattigen, frischen bis halbtrockenen Wiesen. Blätter, Blüten und Wurzeln sind essbar und finden auch in der Naturheilkunde Anwendung. Die Pflanze ist nicht giftig, jedoch kann es bei Berührung zu Kontaktallergien kommen.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Gewöhnliches Leimkraut / Silene vulgaris

  • mehrjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 50 cm
  • 20 % Anteil

Diese pflegeleichte Wiesenpflanze bildet wunderschöne, weiß-rosafarbene, leicht nickende Blüten aus. Die Blüten, die an einem Wuchsort meist in dieselbe Richtung schauen, sind den ganzen Tag über geöffnet und verströmen nachts einen Duft, um Insekten anzulocken. Da sich der Nektar tief im Kelch befindet, können sich nur langrüsselige Bienen und Nachtfalter daran laben. Aber auch Hummeln profitieren vom Vorkommen des Leimkrauts: Sie beißen einfach ein Loch in den Kelch, um an den Nektar zu gelangen, dabei wird die Blüte jedoch nicht bestäubt. Obwohl Silene vulgaris zur Gattung der Leimkräuter gehört, ist sie nicht klebrig.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Echtes Labkraut / Galium verum agg.

  • mehrjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 70 cm
  • 15 % Anteil

Die leuchtend-gelben Blüten des Echten Labkrauts duften intensiv nach Honig und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen. Die Wiesenpflanze bevorzugt sonnig-warme Standorte und nährstoffarme Böden.

Das Labkraut wurde früher als Färberpflanze genutzt. Außerdem enthält es ein Labenzym, das früher zur Herstellung von Käse verwendet wurde.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Kornblume / Centaurea cyanus

  • einjährig
  • Blüte Mai - September
  • Höhe bis 80 cm
  • 15 % Anteil

Die blau-blühende Sommerblume, die zur Gattung der Flockenblumen gehört, wuchs früher üppig inmitten von Getreidefeldern. Diesem Umstand verdankt sie ihren Trivialnamen "Kornblume". Da sie allerdings oftmals als Unkraut bekämpft wurde, gingen die Bestände stark zurück. Heute kann man sie wieder häufiger an den Rändern biologisch bewirtschafteter Felder finden. Die Kornblume liebt sonnige, nährstoffarme, durchlässige Böden. Ihr Nektar dient Schmetterlingen, Hummeln und Bienen als Nahrung.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Gewöhnliche Schafgarbe / Achillea millefolium

  • mehrjährig
  • Blüte Juni - Oktober
  • Höhe bis 100 cm
  • 3 % Anteil

Die Gemeine Schafgarbe gehört zu den Pionierpflanzen und ist auf Wiesen und Weiden sowie an Acker- und Wegrändern zu finden. Der Gattungsname Achillea geht auf Achilles zurück, der im trojanischen Krieg die Schafgarbe zur Wundheilung verwendet haben soll. Auch heute wird sie als Gewürz- und Arzneipflanze verwendet. Die Blütezeit kann bis zum Frost reichen, die Schafgarbe ist daher eine wichtige Nektarpflanze für Insekten und Schmetterlinge.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Klatschmohn / Papaver rhoeas

  • einjährig
  • Blüte Mai - Juli
  • Höhe 30 bis 90 cm
  • 2 % Anteil

Der Klatschmohn ist ein typischer Getreidebegleiter und wurde 2017 zur Blume des Jahres gekürt um auf die Gefährdung und den Verlust von Ackerwildpflanzen aufmerksam zu machen.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

Gewöhnlicher Thymian / Thymus pulegioides

  • mehrjährig
  • Blüte Juni - September
  • Höhe bis 25 cm
  • 1 % Anteil

Thymian ist nicht nur eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze, auch für Insekten ist er eine wichtige Nahrungsquelle. Die violetten, zierlichen Blüten duften stark aromatisch und produzieren viel Nektar.

Foto: Hermann Timmann

Wiesen-Schaumkraut / Cardamine pratensis

  • mehrjährig
  • Blüte April-Juni
  • Höhe bis 60 cm
  • 0,5 % Anteil

Das Wiesen-Schaumkraut bevorzugt frische bis feuchte, nährstoffreiche Wiesen- und Rasenstandorte, besitzt jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit und ist daher auch auf sandigen Standorten zu finden. Die blasslila-, rosafarbenen oder weißen Blüten zeigen sich im April bis Mai und werden dann häufig vom Aurora-Falter (Anthocharis cardamines) angeflogen, da dessen Raupen sich überwiegend von dem Pflanzensaft des Wiesen-Schaumkrautes ernähren. Die Pflanzensamen befinden sich in einer Schote, welche bei Reife aufspringt. Die Wildpflanze wurde von der Loki Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres 2006 gekürt.

Foto: Loki Schmidt Stiftung

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Diese Bücherhallen sind Saatgutbibliotheken

Den Austausch von Saatgut gibt es wohl so lange wie der Mensch Ackerbau betreibt, die Weitergabe über den Gartenzaun oder von Hof zu Hof war schon immer selbstverständlich. Die Idee der Saatgutbibliothek stammt aus den USA. Die Zunahme an gentechnisch verändertem Saatgut brachte dortige Umweltinstitutionen dazu mit „Seedlibraries“ die Sortenvielfalt zu erhalten. In Frankreich entstanden die ersten „Grainothèques“ 2013 und auch in Deutschland sind Saatgutbibliotheken im Kommen.

Nachhaltigkeit, Vielfalt und Artenschutz sind auch für die Bibliotheken in Hamburg ein wichtiges Thema. Folgende Bücherhallen bieten interessierten Hobbygärtner die Möglichkeit Saatgut zu tauschen bzw. zu leihen:

  • Alstertal, Altona, Barmbek, Bergedorf, Billstedt, Eidelstedt, Eimsbüttel, Hamburger Bücherbusse, Harburg, Hohenhorst, Horn, Kirchdorf, Lokstedt, Mümmelmannsberg, Neugraben, Niendorf, Schnelsen, Steilshoop, Volksdorf, Wandsbek, Wilhelmsburg.

Weitere Informationen unter: www.buecherhallen.de/saatgutbibliothek

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